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Hydrauliktank: Design, Funktion und Einfluss auf die Systemleistung

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Ein Hydrauliktank erfüllt in hydraulischen Systemen zentrale Aufgaben. Er bevorratet das Öl, sorgt für einen stabilen Betriebskreislauf und unterstützt die Funktionssicherheit des gesamten Systems. Von der Auslegung des Tanks hängt ab,

  • wie zuverlässig Hydrauliksysteme arbeiten,
  • wie sauber das Medium bleibt.

In der Konstruktion moderner Maschinen und Anlagen wird der Tank nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil eines Gesamtsystems. Faktoren wie Platzangebot, Gewicht, Ölvolumen und Wartungsfreundlichkeit spielen eine ebenso große Rolle wie die Anforderungen an Effizienz und Langlebigkeit. Schon kleine Unterschiede im Aufbau können spürbare Auswirkungen auf die Systemleistung haben.

Damit rückt der Hydrauliktank stärker in den Fokus der Entwickler. Er wird nicht als einfacher Behälter betrachtet, sondern als ein komplexes Bauteil mit Einfluss auf Energieverbrauch, Serviceintervalle und Betriebskosten. Der folgende Beitrag zeigt, welche Konstruktionsprinzipien, Technologien und Details diesen Einfluss bestimmen.

Injection Molded Tank oder Hybrid Tank: Unterschiede im Fertigungskonzept

In hydraulischen Systemen entscheidet das Tankdesign zunehmend über Effizienz und Betriebssicherheit. Der Behälter ist nicht nur ein Ölspeicher, sondern wirkt direkt auf Strömungsverhalten, Luftabscheidung und Reinheit des Mediums. Für mobile Anwendungen haben sich zwei Bauprinzipien durchgesetzt:

Beide basieren auf Hochleistungskunststoffen wie z.B. Polyamid, unterscheiden sich jedoch in Herstellungsprozess, Funktionsintegration und Einsatzbereich.

Spritzgegossene Tanks entstehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, das in Formwerkzeugen zu einem homogenen Gehäuse verarbeitet wird. Das Verfahren liefert hohe Maßhaltigkeit und wiederholbare Qualität, was vor allem bei Serienfertigung mit größeren Stückzahlen ein großer Vorteil ist. Gleichzeitig erlaubt der Spritzguss eine sehr präzise Integration verschiedener Funktionen wie z.B. Filtergehäusen, Ölschwallwänden, Anschlüssen und Befestigungspunkten.

Die Bauweise eignet sich besonders für kompakte Anlagen mit mittleren Volumina und klar definierten Schnittstellen. Aufgrund der notwendigen Spritzgusswerkzeuge mit entsprechenden Investitionskosten ist sie vor allem in größeren Stückzahlen wirtschaftlich interessant.

Der Hybridtank verbindet die Rotationsformtechnik mit Spritzgussteilen. Der rotationsgeformte Grundkörper liefert hohe Volumenkapazitäten und mechanische Stabilität, während gezielt eingesetzte Spritzgussmodule Funktionen wie Filtergehäuse, Quick-Connect-Anschlüsse oder Ölstandsanzeigen übernehmen.

Diese Kombination eröffnet konstruktive Freiheit, da Module variabel positioniert oder ergänzt werden können, ohne neue Grundwerkzeuge zu benötigen. Die Anzahl externer Schnittstellen sinkt deutlich, was Leckagerisiken minimiert und die Montage vereinfacht. Durch die Materialwahl (Hochleistungskunststoffe) bleibt der Tank auch bei Temperaturen bis 100 °C formstabil. Dadurch eignet er sich für stark belastete mobile Maschinen.

Somit stehen zwei Lösungen zur Verfügung, die unterschiedliche Anforderungen abdecken:

  • Spritzguss für standardisierte Serien mit hohem Kostendruck bei größeren Stückzahlen
  • Hybrid für größere Tankvolumina, höhere thermische Belastungen und variantenreiche Maschinenplattformen auch bei geringeren jährlichen Stückzahlen.

In beiden Fällen wird der Tank vom statischen Reservoir zum integralen Systembaustein, der entscheidend zur Gesamtleistung beiträgt.

Wie beeinflusst die Luftabscheidung die Größe des Hydrauliktanks?

Der Luftgehalt im Hydrauliköl wirkt direkt auf Stabilität und Effizienz des gesamten Systems. Eingetragene Luftblasen verändern die Kompressibilität des Mediums, führen zu Druckschwankungen und verschlechtern das Ansprechverhalten von Pumpen und Aktoren. Gleichzeitig steigt die Geräuschentwicklung und es entsteht ein höheres Risiko für Kavitation.

Zusätzlich beschleunigt unter anderem Sauerstoffeintrag die Alterung des Öls, was die Standzeit verkürzt und die Betriebskosten erhöht. In klassischen Konstruktionen wird dieses Problem durch groß dimensionierte Tanks entschärft. Ein höheres Ölvolumen sorgt für längere Verweilzeiten, sodass Luftblasen aufsteigen und austreten können. Diese Methode ist jedoch platz- und ressourcenintensiv: Große Behälter bedeuten mehr Bauraum, höheres Gewicht, größeren Ölbedarf und letztendlich höhere Kosten.

Das AirEX-System von ARGO-HYTOS setzt an dieser Stelle an. Durch eine spezielle Strömungsführung im Rücklauffilter werden einzelne Luftblasen zu größeren Blasen zusammengeführt, die sich schneller vom Öl trennen. Zusätzlich reduziert eine gezielte Abströmberuhigung die Verwirbelung beim Eintritt in den Tank. In der Praxis sinkt der Luftgehalt dadurch deutlich, die Entgasung verläuft bis zu 70 % schneller als bei herkömmlichen Rücklauffiltern.

Als Konsequenz kann das notwendige Tankvolumen um bis zu 50 % reduziert werden, ohne die Betriebssicherheit zu beeinträchtigen. Das spart Öl, Gewicht und Einbauraum und schafft konstruktive Freiräume für andere Baugruppen. AirEX-Module sind sowohl in Top-Entry- als auch in Bottom-Entry-Ausführung verfügbar und lassen sich in die ARGO-HYTOS Tanksysteme integrieren.

Welche Rolle spielt die Funktionsintegration beim Hydrauliktank?

Der klassische Tank mit separaten Anbauten für Filter, Einfüllstutzen, Belüftung und Ölstandkontrolle ist heute kaum noch konkurrenzfähig. Moderne Systeme setzen auf vollständige Funktionsintegration innerhalb des Tankmoduls. Durch die direkte Integration von Rücklauffilter, Belüfter, Einfüllsieb, Ölablassventil und Saugsieb wird nicht nur Platz gespart. Auch die Zahl potenzieller Leckagepunkte verringert sich drastisch.

Ein Beispiel: Das Filtersystem ist unmittelbar im Tankkörper untergebracht, was externe Dichtflächen überflüssig macht. Ergänzt wird dies durch eine innenliegende Schwallwand, die Ölbewegungen beruhigt und die Entgasung zusätzlich fördert. Integrierte Ölstandsanzeigen liefern verlässliche Informationen zum Füllzustand, ohne dass externe Sensorik notwendig ist. Optional können elektronische oder optische Verschmutzungsanzeigen zur Filterüberwachung ergänzt werden, die eine zustandsbasierte Wartung erlauben.

Was bringt Quick-Connect bei der Schlauchmontage?

Bei der Montage hydraulischer Schlauchleitungen stellen Schraubanschlüsse immer noch eine häufige Fehlerquelle dar – sei es durch unzureichendes Anzugsdrehmoment, Verspannung oder Leckage nach Vibration. Quick-Connect-Anschlüsse umgehen dieses Problem durch eine werkzeuglose, wieder lösbare Verbindungstechnik mit einfacher Sichtkontrolle. Ein Sicherungsclip gewährleistet die Arretierung, gleichzeitig bleibt der Anschluss drehbar und erleichtert eine spannungsfreie Montage.

Besonders bei beengten Einbauverhältnissen spielt das System seine Stärken aus. Die Verbindungen lassen sich auch in schwer zugänglichen Bereichen zuverlässig schließen. Das Material ist robust, temperaturbeständig bis +120 °C und sowohl für mineralölbasierte als auch für biologisch abbaubare Hydraulikflüssigkeiten geeignet. Bei Bedarf sind elektrisch leitfähige Varianten verfügbar, um elektrostatische Entladungen im System zu vermeiden.

Wie wirken sich Materialwahl und Temperaturverhalten auf die Systemleistung aus?

ARGO-HYTOS setzt bei seinen Tanks auf Hochleistungskunststoffe mit hoher thermischer Stabilität. Varianten wie PA6GF30 bieten ein breites Einsatztemperaturfenster von -30 °C bis +100 °C, kurzzeitig sogar bis +120 °C. Diese Eigenschaft erlaubt den Betrieb auch unter anspruchsvollen thermischen Bedingungen – etwa bei mobilen Maschinen mit hoher Leistungsdichte und rauen Einsatzbedingungen.

Im Vergleich zu Metalltanks reduziert sich durch das geringe spezifische Gewicht der Kunststoffe zudem das Systemgewicht. Dies bringt gerade in mobilen Anwendungen Vorteile bei Emissionen und Zuladung. Die chemische Beständigkeit gegenüber biologisch abbaubaren Hydraulikölen (HEES, HETG) ist ebenfalls sichergestellt. Ergänzt durch präzise gefertigte O-Ring-Dichtstellen, bleibt das System auch unter wechselnden Temperaturen dauerhaft dicht.

Wichtige Systemvorteile im Überblick

  • Einbaufertige Komplettmodule mit integrierten Funktionen
  • Reduziertes Tankvolumen durch AirEX-Filtertechnologie bei gleichzeitig verbesserter Luftabscheidung
  • Minimiertes Leckagerisiko durch Wegfall externer Dichtflächen
  • Effiziente Schlauchmontage durch werkzeugloses Quick-Connect-System
  • Geringeres Systemgewicht bei hoher thermischer Belastbarkeit
  • Optionale Funktionen: Verschmutzungsanzeigen für Filter, Ölablassventile, Peilstäbe, Temperatursensoren

Wie beeinflusst der Hydrauliktank die Gesamtleistung eines Systems?

Ein effizient konzipierter Tank wirkt als Systemkomponente, nicht als Passivbehälter. Er sorgt für die kontinuierliche Entlüftung des Öls und schützt die Pumpe dadurch vor Kavitation. Dank integrierter Filtration wird das Öl direkt beim Eintritt in den Tank gereinigt. Dies verlängert die Standzeit nachgelagerter Filtereinheiten.

Durch Strömungssimulationen im Rahmen der Tankentwicklung wird eine optimierte Einströmung und Verteilung des Öls im Tank sichergestellt und Totzonen vermieden.

Individuelle Tanklösungen entwickeln

Die Anforderungen an moderne Hydrauliksysteme wachsen – und mit ihnen die Bedeutung eines durchdachten Tankdesigns. Wer Leistung, Wartungsfreundlichkeit und Systemzuverlässigkeit erhöhen will, der findet in modularen Kunststofftanks mit AirEX und Quick-Connect eine skalierbare Lösung. ARGO-HYTOS bietet die Erfahrung, die Technologie und die Systemkompetenz, um genau diese Lösungen projektspezifisch umzusetzen.

Wenn Sie Ihre Maschinenplattformen optimieren möchten, sprechen Sie mit uns. Gemeinsam entwickeln wir Tanks, die ganz exakt zu Ihren hydraulischen Systemen passen. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf!

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