Alles, was Sie über Druckreduzierventile wissen müssen

Ein Druckreduzierventil ist ein hydraulisches Bauteil aus der Gruppe der Druckventile, das in Leitungs- oder Schlauchsystemen zum Einsatz kommt. Die auch als Druckminder- oder Druckregelventil bezeichneten Komponenten regeln im System hohe oder schwankende Eingangsdrücke auf einen vordefinierten Ausgangsdruck. So halten die Ventile den Druck konstant.

Typische Anwendungsbereiche für Druckreduzierventile liegen in industriellen Umfeldern, der Landwirtschaft oder in Baumaschinen. Hier ermöglichen Druckreduzierventile beispielsweise die Regulierung von Spanndrücken, die Kraftregelung von Zylinderantrieben oder die Drehmomentregelung von Hydromotoren.

Wie funktioniert ein Druckreduzierventil?

Über das Ventil wird ein gewünschter Druck eingestellt. Solange der eingestellte Ausgangsdruck noch nicht erreicht ist, bleibt das Ventil geöffnet. Erreicht der Ist-Druck den vordefinierten Soll-Druck, wird der Zufluss vom Druckmedium geschlossen.

Im Druckreduzierungsventil erfolgt ein kontinuierlicher Abgleich zwischen dem Soll-Druck und dem Ist-Druck hinter dem Ventil. Je höher der Druck hinter dem Ventil, also der Ausgangsseite, ansteigt, desto weiter wird das Ventil des Druckreduzierventils geschlossen. Ist der Soll-Ausgangsdruck erreicht, wird das Ventil vollständig geschlossen.

Eine spezielle Bauform sind sogenannte Druckreduzierventile mit Sekundärdruckabsicherung. Bei diesen Ventilen ist der maximale Druck am Ventilausgang limitiert. Überschreitet der Ausgangsdruck den eingestellten Wert, dann öffnet das Ventil den Ausgang in Richtung eines verbundenen Tanks.

Dann lässt das Ventil so lange das Medium aus der Leitung ab, bis der Druck im Leitungssystem fällt. Dies geschieht, bis er wieder unter dem gewünschten Grenzwert liegt. Anschliessend wird die Druckbegrenzungsfunktion durch das Ventil wieder geschlossen.

Die Funktionsweise der Ventile in der Übersicht

• Die Ventile werden in Leitungs- oder Schlauchsystemen montiert.
• Über das Ventil wird ein Druck voreingestellt.
• Es erfolgt ein kontinuierlicher Abgleich zwischen Soll-Druck und Ist-Druck.
• Je höher der Druck hinter dem Ventil ansteigt, desto weiter wird es geschlossen.

Welche Arten von Druckreduzierventilen gibt es?

Druckreduzierventile werden nach ihren Konstruktionsprinzipien in zwei Gruppen unterschieden: mechanisch und elektrisch gesteuert. Die beiden Gruppen lassen sich nochmals unterteilen.

Mechanisch direktgesteuert

Mechanisch direktgesteuerte Druckreduzier- und -entlastungsventile wie das SP2A-A3/L von ARGO-HYTOS bieten eine hervorragende Stabilität über den gesamten Volumenstrombereich. Zudem gewährleisten sie schnelle Antwortzeiten auf Druckänderungen. Als Steuerelement nutzen diese Ventile einen Kolben, auf dessen Stirnfläche der Ausgangsdruck wirkt.

Die Einstellung des Drucks erfolgt über eine Feder auf der Gegenseite des Kolbens. Mechanisch direktgesteuerte Ventile ermöglichen eine genaue Druckregelung, geringe Druckverluste und eine kleine Hysterese. Der mögliche Volumenstrom liegt zwischen 20 und 60 Litern pro Minute, der maximale Druck zwischen 320 und 420 bar.

Mechanisch vorgesteuert

Mechanisch vorgesteuerte Ventile eignen sich für Anwendungsfälle, bei denen hohe Genauigkeiten und Wiederholbarkeit gefordert sind. Eine genaue Druckregelung, tiefe Druckverluste und kleine Hysterese zeichnen die mechanisch vorgesteuerten Ventile aus. Der mögliche Volumenstrom liegt zwischen 60 und 150 Litern pro Minute, der maximale Druck zwischen 320 und 350 bar.

Elektrisch proportional direktgesteuert

Elektrisch proportional direktgesteuerte Ventile zur Druckregelung werden unter anderem zur Steuerung von Kupplungen in Getrieben von mobilen Maschinen eingesetzt. Ein Beispiel ist das PP2P3-W3 von ARGO-HYTOS. Die Ventile in Kolbenbauweise bieten eine ausgezeichnete Stabilität über den Arbeitsbereich mit schnellster Ansprache auf Laständerungen.

Der reduzierte Ausgangsdruck ist bei diesem Konstruktionsprinzip proportional zum Stellstrom. So werden eine besonders genaue Druckregelung und eine ausgezeichnete Wiederholbarkeit sichergestellt. Eine integrierte Entlastungsfunktion schützt zuverlässig vor Druckspitzen. Der mögliche Volumenstrom liegt zwischen 20 und 40 Litern pro Minute, der maximale Druck bei 350 bar.

Elektrisch proportional vorgesteuert

Elektrisch proportional vorgesteuerte Ventile wie das SP4P2-B3 bestehen aus einer Vorsteuerstufe mit Ventil und einer Hauptstufe mit Gewindeanschluss. Die Ventile regeln den Druck am Verbraucheranschluss kontinuierlich und proportional zum Steuersignal am Eingang. Durch die Vorsteuerstufe fliesst ein Volumenstrom. Er ist für die Steuerung des Ausgangsdrucks und die Aufrechterhaltung des eingestellten, reduzierten Drucks erforderlich.

Bei einer Überlastung des Verbrauchers wird der Kreislauf gegen Beschädigung durch Hochdruck geschützt. Das Konstruktionsprinzip zeichnet sich durch genaueste Druckregelung und geringe Druckverluste bei kleiner Hysterese sowie eine hohe Volumenstromleistung aus. Der mögliche Volumenstrom liegt zwischen 40 und 60 Litern pro Minute, der maximale Druck bis 350 bar.

Die mechanisch und elektrisch gesteuerten Ventile sind bei ARGO-HYTOS entweder als Einschraubventile oder Einsteckventile für den Blockeinbau verfügbar. Mechanisch gesteuerte Ventile von ARGO-HYTOS lassen sich weiterhin über Zwischenplatten für eine Höhenverkettung gemäss ISO4401 verwenden.

Welche Auswahlkriterien gibt es bei Druckreduzierventilen?

Bei der Auswahl der passenden Variante von Druckregelventilen für bestimmte Anwendungsfälle sind vier Parameter in Betracht zu ziehen:

1. Der zu verarbeitende Druckbereich am Eingang des Ventils
2. Der benötigte Regeldruck am Ausgang des Ventils
3. Der Volumenstrom
4. Die gewünschten Einstellmöglichkeiten: mechanisch oder elektrisch

Gerne stehen Ihnen unsere Experten jederzeit in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Sie beantworten Ihnen alle Fragen rund um unsere Ventiltechnik und die Auswahl der passenden Komponenten für Ihren individuellen Bedarf. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und lassen Sie sich unverbindlich zu unseren Produkten beraten!

Welche Funktionen übernehmen Druckreduzierventile in einer Maschine?

Im Maschinen- und Anlagenbau, in der Fahrzeug- oder Baumaschinentechnik übernehmen Druckreduzierventile von ARGO-HYTOS unterschiedlichste Aufgaben. Ein typisches Einsatzgebiet im Maschinenbau ist die Regelung von Spanndrücken, beispielsweise für Hydraulikfutter an Drehmaschinen. Auch bei der Klemmung von Werkzeugen in Spannzangen kommen sie zum Einsatz.

In Fahrzeugen werden Druckreduzierventile für die Betätigung der Bremsen oder der Kupplung eingesetzt. Gängig ist auch die Verwendung der Ventile im Bereich der Kraftregelung von Zylinderantrieben oder der Drehmomentregelung von Hydromotoren. Auch zur Justierung von Andruckkräften, zum Gewichtsausgleich oder der Entlastung schwerer Maschinenteile werden die hochwertigen Druckreduzierventile von ARGO-HYTOS eingesetzt.

In welchen Branchen wird Ventiltechnik von ARGO-HYTOS eingesetzt?

Druckreduzierventile, Proportionalventile oder Drosselrückschlagventile von ARGO-HYTOS finden in unterschiedlichen Branchen Anwendung. Die hochwertigen, langlebigen und robusten Druckreduzierventile werden in zahlreichen industriellen Bereichen eingesetzt.

Druckreduzierventile eignen sich bestens für alle Anwendungen, bei denen es auf maximale Präzision und Zuverlässigkeit ankommt. Dafür sorgen die präzise Steuerung des Ausgangsdrucks, kompakte Bauweisen und eine hochgenaue Fertigung. Neben Maschinen, Anlagen und Geräten in der Produktion und Fertigung arbeiten unsere Ventile auch in Landwirtschafts- und Baumaschinen oder Kommunalfahrzeugen.

Gerne überzeugen wir Sie in einem persönlichen Gespräch von den zahlreichen Vorteilen der Ventiltechnik von ARGO-HYTOS und informieren Sie über mögliche industrielle Anwendungen. Sie benötigen kompetente Unterstützung bei der Auswahl des passenden Ventils oder möchten mit unseren Experten ein ganz konkretes Projekt besprechen?

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