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Rücklauffilter: Sicherstellung der Ölreinheit im Hydrauliksystem

Der Rücklauf ist die kritische Schnittstelle im Hydraulikkreis, an der sich entscheidet, wie sauber das System bleibt. Hier gelangen Produktionsrückstände, Abriebpartikel und eingetragene Verunreinigungen zurück in den Hydrauliktank. Ohne konsequente Filtration würden Pumpen, Ventile und Zylinder direkt mit Schmutz belastet, was deutliche Folgen hat: erhöhten Verschleiß, unkontrollierte Funktionen, verringerte Standzeit. Rücklauffilter von ARGO-HYTOS begegnen diesen Herausforderungen mit einem ausgeklügelten Systemdesign, das die Reinheitsklasse des Hydrauliköls dauerhaft sichert.

Seit 1971 produziert ARGO-HYTOS tankmontierte Rücklauffilter mit integriertem Belüftungsfilter. Und diese Innovation setzt bis heute Maßstäbe. Die Filter übernehmen mehrere Aufgaben gleichzeitig:

  • Sie schützen Komponenten vor Verunreinigungen.
  • Sie verhindern Ölverschäumung durch korrekt geführten Rücklauf.
  • Sie steigern die Betriebssicherheit des Gesamtsystems.

Dank modularer Bauweise, integrierter Bypassventile und variabler Anschlusslösungen lassen sie sich flexibel in unterschiedlichste Hydraulikkonzepte einbinden – ob in mobilen Arbeitsmaschinen oder stationären Anlagen.

Was ist ein Rücklauffilter?

Ein Rücklauffilter ist eine spezielle Filtrationseinheit. Sie wird im Systemrücklauf hydraulischer Anlagen installiert, um das zurückströmende Hydrauliköl zu reinigen, bevor es in den Tank zurückgeführt wird. Aus technischer Sicht handelt es sich dabei um einen Arbeitsfilter, der im Vollstrom betrieben wird.

Das bedeutet, dass der gesamte Rücklaufvolumenstrom das Filterelement durchläuft, ohne dass ein Teilstrom vorbeigeleitet wird. Seine zentrale Aufgabe besteht darin, Schmutzpartikel wie metallischen Abrieb, Dichtungsreste, Produktionsrückstände oder extern eingetragene Verunreinigungen zuverlässig zu entfernen.

Das Rücklauffilter agiert somit als letzte Barriere vor der Ölbevorratung und verhindert, dass kontaminiertes Medium erneut in den Kreislauf gelangt. Ein Rücklauffilter erfüllt dadurch zwei zentrale Schutzfunktionen. Zum einen schützt er nachgeschaltete Komponenten wie Pumpen, Steuerblöcke und Ventile vor Verschleiß. Und zum anderen schützt er das System vor Langzeitkontamination, die sich durch zirkulierende Partikel unkontrolliert verstärken würde.

Moderne Rücklauffilter bestehen aus

  • einem Filtergehäuse,
  • einem austauschbaren Filterelement (meist aus Glasfaservlies, Papier oder Metallgewebe) und

Zusatzfunktionen wie eine integrierte Tankbelüftung, Verschmutzungsanzeige oder ein Ölabscheider ergänzen den funktionalen Aufbau.

Im Vergleich zu Saug- oder Druckfiltern arbeitet das Rücklauffilter im Bereich niedrigerer Drücke. Dadurch lassen sich feinere Filterelemente einsetzen, ohne dass Kavitation im Zulauf oder übermäßige Druckverluste im System auftreten. Das Ergebnis ist eine hohe Ölreinheit bei gleichzeitig geringem Strömungswiderstand.

Welche Kenngrößen sind für Rücklauffilter entscheidend?

Die Dimensionierung eines Rücklauffilters darf nie allein auf Basis der Pumpenleistung erfolgen. Entscheidend ist der maximale Volumenstrom, der im Systemrücklauf entstehen kann. Dieser übersteigt je nach Anwendung den Förderstrom der Pumpe um ein Vielfaches. Besonders bei Differentialzylindern mit großem Flächenverhältnis zwischen Kolben- und Kolbenstangenseite entstehen im Rücklauf teils vierfache Ströme im Vergleich zum Pumpenvorlauf.

Ein praktisches Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Zylinder mit 80 mm Durchmesser und einer Kolbenstange mit 56,57 mm Durchmesser erzeugt bei einem Hub von 800 mm eine Rücklaufmenge von 80 l/min – bei nur 40 l/min Pumpenförderstrom. Wird dieser Maximalwert bei der Filterauslegung unterschätzt, dann drohen gefährliche Staudrücke im System.

Ein zu hoher Staudruck im Rücklauf gefährdet nicht nur die Pumpe, sondern auch die Dichtungen von Hydromotoren oder Kolben. Besonders kritisch ist dies bei angeschlossenen Leckölleitungen. Der zulässige Staudruck darf die jeweiligen Dichtsysteme der Komponenten – etwa Wellendichtringe oder Kolbendichtungen – nicht überlasten. Auch unbeabsichtigtes Ausfahren von Zylindern – etwa durch Rückstaueffekte – kann die Folge sein.

Für eine stabile Rückführung des Öls in den Tank ist zudem die Einbauposition der Rückleitung entscheidend. Der Ölaustritt muss stets unterhalb des Ölniveaus erfolgen, um Verschäumung zu verhindern. Wird die Rückleitung ins Innere des Tanks verlängert, dann sollte ein Abstand von mindestens dem Zwei- bis Dreifachen des Rohrdurchmessers zum Tankboden eingehalten werden. Das verhindert das Aufwirbeln abgesetzter Partikel und stabilisiert die Strömung.

Welche Vorteile bietet das Rücklauffilterkonzept von ARGO-HYTOS?

Die Rücklauffilter von ARGO-HYTOS sind so konstruiert, dass sie nicht nur den Filtervorgang übernehmen, sondern gleichzeitig mehrere systemrelevante Aufgaben erfüllen. Im Mittelpunkt des Konzepts steht dabei die vollständige Reinigung des gesamten Rücklaufvolumens im sogenannten Vollstromprinzip.

Grundsätzlich strömt das Hydrauliköl bei Rücklauffiltern von außen nach innen durch das Filterelement. Bei den Rücklauffiltern der Baureihe RFI ist die Strömungsrichtung jedoch umgekehrt – das Öl fließt von innen nach außen. Dadurch wird der Ölfluss beruhigt. In Verbindung mit groß dimensionierten Ausströmöffnungen entstehen sehr geringe Austrittsgeschwindigkeiten von unter 0,5 m/s. Das Öl tritt oberflächennah und unterhalb des Ölniveaus in den Tank ein, was die Luftabscheidung verbessert und die Neigung zur Ölverschäumung reduziert.

Ein weiterer Vorteil der RFI-Baureihe liegt in der kompakten Bauweise. Der Filtereinlass befindet sich am unteren Teil des Filtertopfs und lässt sich wahlweise von unten oder über einen seitlichen Rohrbogen anschließen. Auf der Tankoberseite verbleibt lediglich der Deckel – ein Plus an Übersichtlichkeit und Zugang bei Wartungsarbeiten.

Der Filterdeckel lässt sich ohne Spezialwerkzeug öffnen. Je nach Baureihe sorgt ein integrierter Halter für die exakte Führung des Elements. Auch das Bypassventil kann – abhängig vom Filtertyp – im Filterelement selbst integriert sein. Auf diese Weise wird verhindert, dass bei einer Bypassöffnung sedimentierter Schmutz aus dem Gehäuse in den Tank gelangt.

Je nach Anwendung können die Filtermodule mit einer Vielzahl an Zusatzfunktionen ausgestattet werden, wie etwa:

  • integrierter Tankbelüftungsfilter mit 2 Mikrometer Filterfeinheit
  • Ölabscheider zur Vermeidung von Schwappverlusten
  • optische oder elektrische Verschmutzungsanzeigen
  • Rohrverlängerungen zur geführten Ölrückgabe

Die verfügbaren Filterelemente decken ein breites Spektrum an Feinheiten von 5 bis 100 Mikrometer ab. Sie sind je nach Anforderung als Glasfaservlies-, Papier- oder Edelstahlausführung erhältlich.

Die Vorteile von Rücklauffiltern von ARGO-HYTOS im Überblick

  • Vollstromfiltration zum Schutz von Pumpen und Ventile durch systematische Entfernung von Schmutzpartikeln
  • Beruhigter Rücklauf durch durchdachte Strömungsführung und große Austrittsöffnungen
  • - Wartungsfreundlichkeit dank ziehbarem Topf, werkzeuglosem Deckel und integrierten Anzeigen
  • Bei bestimmten Baureihen ist das Bypassventil im Filterelement integriert. Diese Bauweise führt den Bypassstrom gezielt am Element vorbei und verhindert, dass sich abgelagerte Verunreinigungen aus dem Gehäuseboden in den Ölstrom zurück mischen.
  • Modularität für jede Systemanforderung: Rohrverlängerung, Auslaufdiffusor, zweiter Rücklaufanschluss und viele mehr

Welche Rücklauffiltertypen bietet ARGO-HYTOS im Detail?

Das Rücklauffilter-Portfolio von ARGO-HYTOS deckt ein breites Anwendungsspektrum ab. Es reicht von kompakten Lösungen für kleine Volumenströme bis zu Hochleistungsfiltern für industrielle Hydraulikanlagen mit bis zu 960 Litern pro Minute. Dabei unterscheidet das Sortiment zwischen Tankmontagefiltern und Varianten zum Leitungs- und Tankeinbau.

Beide Ausführungen verfügen über einen abnehmbaren Filtertopf. Beim Service wird dieser zusammen mit dem Element entnommen, wodurch das Risiko einer Rückkontamination durch Schmutzablagerungen im Gehäuse deutlich reduziert wird.

Im unteren Leistungsbereich bietet beispielsweise der Typ E 043 eine kompakte Lösung für Anwendungen bis 35 l/min mit G½-Gewindeanschluss. Der Filter ist mit Aluminiumgehäuse und Kunststoffdeckel ausgestattet und kann optional mit einer optischen oder elektrischen Verschmutzungsanzeige ergänzt werden.

Für mittlere Volumenströme stehen Varianten wie Typ E 072 und Typ E 103 zur Verfügung. Beide sind für den Tankeinbau konzipiert und sind optional mit Belüftungsfilter, Ölpeilstab sowie integriertem Ölabscheider ausgestattet.

Für Anwendungen mit höheren Anforderungen an Rücklaufmengen umfasst das Programm den Typ E 222, der Rücklaufströme bis zu 220 l/min bewältigt. Es lassen sich zusätzliche Funktionen wie ein zweiter Rücklaufanschluss oder ein Einfüllfilter integrieren.

Im Hochleistungsbereich kommt der Typ E 703 zum Einsatz. Diese Variante ist für maximale Ströme bis 900 l/min ausgelegt. Er verfügt über Flanschanschlüsse und große Filtertöpfe aus Stahl und kann mit einem Auslaufdiffusor sowie mehreren Rücklaufanschlüssen ausgestattet werden.

Bei der neuen RFI-Baureihe wie beispielsweise dem RFI 206 strömt das Öl von innen nach außen durch das Filterelement. Groß dimensionierte Ausströmöffnungen halten die Austrittsgeschwindigkeit niedrig und begünstigen die Ausgasung von Luft. Der gesamte Filtereinsatz sitzt im Tankdeckel, nur die Abdeckung bleibt sichtbar. Das sorgt für eine kompakte Bauform, eine aufgeräumte Tankoberfläche und erleichtert den Service erheblich.

Mit dem RFT-150 steht zudem eine robuste Tankaufbauvariante zur Verfügung. Sie ist für Rücklaufmengen bis 180 l/min ausgelegt und kombiniert Vollstromfiltration mit einer kompakten 4-Loch-Montage. Das Gehäuseunterteil samt Filterelement kann für den Service komplett entnommen werden, wodurch Stillstandszeiten verkürzt und Rückkontaminationen vermieden werden.

Alle Filtertypen zeichnen sich durch eine modulare Erweiterbarkeit, eine hohe Wartungsfreundlichkeit und robuste Werkstoffe aus. Sie sind abgestimmt auf die spezifischen Anforderungen in mobilen Maschinen und industriellen Hydraulikanlagen.

Was bringt der Einsatz eines Rücklauffilters konkret für Ihr System?

Ein korrekt dimensionierter Rücklauffilter ist ein zentrales Element für den störungsfreien Betrieb. Seine Wirksamkeit zeigt sich nicht nur in sauberem Öl. Auch deutlich verlängerte Wartungsintervalle, geringerer Energieverbrauch durch reibungsoptimierte Komponenten und eine nachweislich erhöhte Systemverfügbarkeit sind gute Argumente.

Für OEMs bedeutet das:

  • geringere Reklamationsquoten
  • stabilere Prozessqualität
  • messbare Wertsteigerung der eigenen Maschine

Für Betreiber bedeutet es:

  • planbare Wartung
  • reduzierte Ausfallzeiten
  • langjährig stabiles Hydrauliksystem

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