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Interview mit Christian H. Kienzle

Christian H. Kienzle (CEO ARGO-HYTOS Gruppe)

Christian H. Kienzle (CEO ARGO-HYTOS Gruppe)

Herr Kienzle, für die wenigen, die Sie nicht kennen: bitte stellen Sie sich kurz vor.
Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Position gekommen?

ARGO-HYTOS ist ein vor 70 Jahren gegründetes Familienunternehmen, welches aus dem Kienzle Konzern entstanden ist. Dieser wurde von meiner Familie 1982 an die MANNESMANN AG verkauft. Die damalige verhältnismäßig kleine ARGO GMBH für Feinmechanik blieb in Familienbesitz und produzierte als Unterlieferant mechanische Subsysteme für Mannesmann-Kienzle und eigenentwickelte Magnet- und Papierfilter für die Mobilhydraulik. Nach meinem Studium in Betriebswirtschaft und Recht und einer ersten Stelle als Assistent der Geschäftsleitung trat ich dann 1989 in die Geschäftsleitung der Firma ARGO GmbH ein. Durch Fokussierung auf den Bedarf unserer Kunden in der Hydraulik weltweit, habe ich das Unternehmen organisch und durch Zukäufe kontinuierlich und zielgerichtet zu einem weltweit erfolgreich handelndem Unternehmen in der Hydraulik entwickelt.

Was macht für Sie die Faszination Fluidtechnik aus?
Technik hat mich immer begeistert obwohl ich kein Ingenieur bin. Speziell Hydraulik bewegt mich: Faszinierende mobile Maschinen in vielfältiger Anwendung ziehen seit jeher begeisterte Menschen in ihren Bann. Eine Branche, die nach wie vor Exportweltmeister ist, die die technologische Führerschaft in der Welt besetzt und die sehr vielen Menschen eine interessante und gut bezahlte Arbeit gibt. Gerade jetzt wird es spannend, wenn es um die Digitalisierung unserer hydraulischen und pneumatischen Komponenten und Systemen geht. Im Wettstreit mit anderen Technologien gibt es viele spannende Aktionsfelder zu besetzen!

Sie leiten ein mittelständisches Unternehmen. Wie könnte die Politik Ihre Aufgabe vereinfachen?
Die internationale Politik soll uns den freien Warenverkehr garantieren, Europa muss wachsen und Verantwortung in der Welt übernehmen und nationale Politik muss bereit sein Souveränität aufzugeben. Europa muss ein starkes Rückgrat beweisen, muss eine Stimme haben, die klar und unmissverständlich gehört werden kann und muss wirtschaftlich noch enger zusammenwachsen. National würde ich mir wünschen, dass Innovation steuerlich gefördert wird, bevor Gewinne wegbesteuert werden.

Was sind die größten zukünftigen Herausforderungen für die Fluidtechnik?
Das Thema Digitalisierung ist ein Kernthema für die Fluidtechnik. Hier müssen alle Register gezogen werden, um die Konnektivität von Komponenten und Systemen sicher zu stellen. Nur dies bietet Endanwendern die Möglichkeit mit ihren Anlagen und Geräten neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und Kundennutzen zu schaffen. Nur durch Anwendung von bereits existierenden Lösungen unserer Branche lässt sich bezahlbarer Kundennutzen erreichen. Unsere OEM müssen mutiger sein und die Innovationen der Fluidtechnik vermehrt einsetzen.

 

 

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